Das französische Kulturministerium (französisch Ministère de la Culture et de la Communication) besteht seit 1959. Es hat keine Entsprechung in der Schweiz und in Deutschland nur eine teilweise Entsprechung mit der Staatsministerin für Kultur und Medien im Kanzleramt. Für Österreich gibt es eine teilweise Übereinstimmung mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Im französischen Einheitsstaat ist die Zentralregierung für die Kultur zuständig. Sitz ist das Palais Royal in Paris. Zuständige Ministerin ist seit Mai 2017 Françoise Nyssen, ihre Vorgänger war seit Februar 2016 Audrey Azoulay (parteilos).
Das Ministerium befasst sich mit den kulturellen Schätzen der Nation. Es beschäftigt 10.928 Mitarbeiter.[1] Im Unterschied zu entsprechenden Ministerien im deutschsprachigen Raum ist das Ministerium grundsätzlich nur für Kultur und Medien zuständig, aber nicht für Schul- oder Hochschulbildung, ausgenommen eine kurze Phase in der Regierung Bérégovoy, in der Jack Lang Staatsminister für Bildung und Kultur war.
Seit der Fünften Republik unter Charles de Gaulle und durch seinen ersten Minister André Malraux fördert und bewahrt es das kulturelle Erbe des Landes. Mit einem Etat von rund 7,4 Milliarden Euro[2] ist es für Sprache, Literatur, Malerei, Museen, Musik, Theater, Tanz, Denkmäler, Film, Bibliotheken und Archive zuständig. Im von Malraux konzipierten Erlass heißt es: "Einer möglichst großen Zahl von Franzosen die wichtigsten Kunstwerke der Menschheit, zuvörderst jene Frankreichs, zugänglich zu machen, dem kulturellen Erbe Frankreichs ein möglichst großes Publikum zu verschaffen und das Schaffen von Werken, die die Kunst und den Geist bereichern, fördern."[3]
Im Bereich Archive unterhält es das Nationalarchiv. Im Bereich Bibliotheken ist es zuständig für die Nationalbibliothek mit ihren 17 Millionen Büchern und 4200 andere Bibliotheken.Das Kulturministerium fördert den französischen Film durch das nationale Filmzentrum und unterhält ein Archiv von 20.000 Filmen (ab dem Jahr 1883). Es fördert die Musik durch die Fête de la Musique (seit 1982) und unterhält das Centre de documentation de la musique contemporaine (CDMC), eine Dokumentation über zeitgenössische Musik.
Es schützt rund 200.000 Denkmäler und macht sie durch die Base Mérimée im Internet zugänglich.Es fördert Tanz und Theater und erschließt durch eine andere Datenbank 1000 Theaterstücke. Das Kulturministerium unterhält die Nationalmuseen und macht ihre Bestände durch die Base Joconde mit ihren rund 400.000 Einträgen zugänglich. Gemeinsam mit den Regionen fördert es die bildende Kunst durch die Regionalfonds für zeitgenössische Kunst. Es verleiht Auszeichnungen wie den Ordre des Arts et des Lettres.
Das Kulturministerium fördert die moderne Kunst. Es ist auch verantwortlich für die Literatur durch das Centre national des livres und pflegt die Französische Sprache sowie die Sprachen Frankreichs. Es unterhält eine Datenbank der 390.000 Träger des Ordens der Ehrenlegion (Base Léonore).
Name | Amtsantritt | Amtsende | Partei | Regierung | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|
André Malraux | 8. Januar 1959 | 20. Juni 1969 | UDV bzw. UDR |
Debré Pompidou I Pompidou II Pompidou III Pompidou IV Couve de Murville |
|
Edmond Michelet | 22. Juni 1969 | 9. Oktober 1970 | UDR | Chaban-Delmas | |
André Bettencourt | 19. Oktober 1970 | 7. Januar 1971 | RI | Chaban-Delmas | Interim nach dem Tod von Michelet |
Jacques Duhamel | 7. Januar 1971 | 28. März 1973 | CDP |
Chaban-Delmas Messmer I |
|
Maurice Druon | 5. April 1973 | 27. Februar 1974 | parteilos | Messmer II | |
Alain Peyrefitte | 1. März 1974 | 27. Mai 1974 | UDR | Messmer III | Minister für Kultur und Umwelt |
Michel Guy | 9. Juni 1974 | 25. August 1976 | parteilos | Chirac I | Staatssekretär |
Françoise Giroud | 28. August 1976 | 29. März 1977 | PR | Barre I | Staatssekretärin |
Michel d’Ornano | 31. März 1977 | 31. März 1978 | FNRI | Barre II | Minister für Kultur und Umwelt |
Jean-Philippe Lecat | 6. April 1976 | 4. März 1981 | RPR | Barre III | Erster Minister mit der Titulatur Kultur und Kommunikation |
Michel d’Ornano | 4. März 1981 | 13. Mai 1981 | FNRI | Barre III | Interim nach dem Rücktritt von Lecat |
Jack Lang | 22. Mai 1981 | 20. März 1986 | PS |
Mauroy I Mauroy II Mauroy III Fabius |
Titulatur wieder nur Kultur; in den Kabinetten Mauroy III und Fabius (bis 7. Dezember 1984) nur beauftragter Minister |
François Léotard | 20. März 1986 | 10. Mai 1988 | PR | Chirac II | Titulatur Kultur und Kommunikation |
Jack Lang | 12. Mai 1988 | 29. März 1993 | PS |
Rocard I Rocard II Cresson Bérégovoy |
Titulatur in Rocard II Kultur, Kommunikation, große Arbeiten und zweihundertjähriges Jubiläum, in Bérégovoy Staatsminister für Bildung und Kultur |
Jacques Toubon | 30. März 1993 | 11. Mai 1995 | RPR | Balladur | Minister für Kultur und Frankophonie |
Philippe Douste-Blazy | 18. Mai 1995 | 2. Juni 1997 | CDS, FD |
Juppe I Juppe II |
Titulatur Kultur |
Catherine Trautmann | 4. Juni 1997 | 27. März 2000 | PS | Jospin | seitdem immer Titulatur Kultur und Kommunikation |
Catherine Tasca | 27. März 2000 | 6. Mai 2002 | PS | Jospin | |
Jean-Jacques Aillagon | 7. Mai 2002 | 30. März 2004 | UMP |
Raffarin I Raffarin II |
|
Renaud Donnedieu de Vabres | 31. März 2004 | 15. Mai 2007 | UMP |
Raffarin III de Villepin |
|
Christine Albanel | 18. Mai 2007 | 23. Juni 2009 | UMP |
Fillon I Fillon II |
|
Frédéric Mitterrand | 23. Juni 2009 | 10. Mai 2012 | parteilos |
Fillon II Fillon III |
|
Aurélie Filippetti | 16. Mai 2012 | 25. August 2014 | Parti socialiste |
Ayrault I Ayrault II Valls I |
|
Fleur Pellerin | 26. August 2014 | 11. Februar 2016 | Parti socialiste | Valls II | |
Audrey Azoulay | 11. Februar 2016 | 17. Mai 2017 | parteilos |
Valls II Cazeneuve |
|
Françoise Nyssen | 15. Mai 2017 | amtierend | parteilos | Kabinett Philippe |
Koordinaten: 48° 51′ 48″ N, 2° 20′ 13″ O
Das französische Kulturministerium (französisch Ministère de la Culture et de la Communication) besteht seit 1959. Es hat keine Entsprechung in der Schweiz und in Deutschland nur eine teilweise Entsprechung mit der Staatsministerin für Kultur und Medien im Kanzleramt. Für Österreich gibt es eine teilweise Übereinstimmung mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Im französischen Einheitsstaat ist die Zentralregierung für die Kultur zuständig. Sitz ist das Palais Royal in Paris. Zuständige Ministerin ist seit Mai 2017 Françoise Nyssen, ihre Vorgänger war seit Februar 2016 Audrey Azoulay (parteilos).
Das Ministerium befasst sich mit den kulturellen Schätzen der Nation. Es beschäftigt 10.928 Mitarbeiter.[1] Im Unterschied zu entsprechenden Ministerien im deutschsprachigen Raum ist das Ministerium grundsätzlich nur für Kultur und Medien zuständig, aber nicht für Schul- oder Hochschulbildung, ausgenommen eine kurze Phase in der Regierung Bérégovoy, in der Jack Lang Staatsminister für Bildung und Kultur war.
Seit der Fünften Republik unter Charles de Gaulle und durch seinen ersten Minister André Malraux fördert und bewahrt es das kulturelle Erbe des Landes. Mit einem Etat von rund 7,4 Milliarden Euro[2] ist es für Sprache, Literatur, Malerei, Museen, Musik, Theater, Tanz, Denkmäler, Film, Bibliotheken und Archive zuständig. Im von Malraux konzipierten Erlass heißt es: "Einer möglichst großen Zahl von Franzosen die wichtigsten Kunstwerke der Menschheit, zuvörderst jene Frankreichs, zugänglich zu machen, dem kulturellen Erbe Frankreichs ein möglichst großes Publikum zu verschaffen und das Schaffen von Werken, die die Kunst und den Geist bereichern, fördern."[3]
Im Bereich Archive unterhält es das Nationalarchiv. Im Bereich Bibliotheken ist es zuständig für die Nationalbibliothek mit ihren 17 Millionen Büchern und 4200 andere Bibliotheken.Das Kulturministerium fördert den französischen Film durch das nationale Filmzentrum und unterhält ein Archiv von 20.000 Filmen (ab dem Jahr 1883). Es fördert die Musik durch die Fête de la Musique (seit 1982) und unterhält das Centre de documentation de la musique contemporaine (CDMC), eine Dokumentation über zeitgenössische Musik.
Es schützt rund 200.000 Denkmäler und macht sie durch die Base Mérimée im Internet zugänglich.Es fördert Tanz und Theater und erschließt durch eine andere Datenbank 1000 Theaterstücke. Das Kulturministerium unterhält die Nationalmuseen und macht ihre Bestände durch die Base Joconde mit ihren rund 400.000 Einträgen zugänglich. Gemeinsam mit den Regionen fördert es die bildende Kunst durch die Regionalfonds für zeitgenössische Kunst. Es verleiht Auszeichnungen wie den Ordre des Arts et des Lettres.
Das Kulturministerium fördert die moderne Kunst. Es ist auch verantwortlich für die Literatur durch das Centre national des livres und pflegt die Französische Sprache sowie die Sprachen Frankreichs. Es unterhält eine Datenbank der 390.000 Träger des Ordens der Ehrenlegion (Base Léonore).
Name | Amtsantritt | Amtsende | Partei | Regierung | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|
André Malraux | 8. Januar 1959 | 20. Juni 1969 | UDV bzw. UDR |
Debré Pompidou I Pompidou II Pompidou III Pompidou IV Couve de Murville |
|
Edmond Michelet | 22. Juni 1969 | 9. Oktober 1970 | UDR | Chaban-Delmas | |
André Bettencourt | 19. Oktober 1970 | 7. Januar 1971 | RI | Chaban-Delmas | Interim nach dem Tod von Michelet |
Jacques Duhamel | 7. Januar 1971 | 28. März 1973 | CDP |
Chaban-Delmas Messmer I |
|
Maurice Druon | 5. April 1973 | 27. Februar 1974 | parteilos | Messmer II | |
Alain Peyrefitte | 1. März 1974 | 27. Mai 1974 | UDR | Messmer III | Minister für Kultur und Umwelt |
Michel Guy | 9. Juni 1974 | 25. August 1976 | parteilos | Chirac I | Staatssekretär |
Françoise Giroud | 28. August 1976 | 29. März 1977 | PR | Barre I | Staatssekretärin |
Michel d’Ornano | 31. März 1977 | 31. März 1978 | FNRI | Barre II | Minister für Kultur und Umwelt |
Jean-Philippe Lecat | 6. April 1976 | 4. März 1981 | RPR | Barre III | Erster Minister mit der Titulatur Kultur und Kommunikation |
Michel d’Ornano | 4. März 1981 | 13. Mai 1981 | FNRI | Barre III | Interim nach dem Rücktritt von Lecat |
Jack Lang | 22. Mai 1981 | 20. März 1986 | PS |
Mauroy I Mauroy II Mauroy III Fabius |
Titulatur wieder nur Kultur; in den Kabinetten Mauroy III und Fabius (bis 7. Dezember 1984) nur beauftragter Minister |
François Léotard | 20. März 1986 | 10. Mai 1988 | PR | Chirac II | Titulatur Kultur und Kommunikation |
Jack Lang | 12. Mai 1988 | 29. März 1993 | PS |
Rocard I Rocard II Cresson Bérégovoy |
Titulatur in Rocard II Kultur, Kommunikation, große Arbeiten und zweihundertjähriges Jubiläum, in Bérégovoy Staatsminister für Bildung und Kultur |
Jacques Toubon | 30. März 1993 | 11. Mai 1995 | RPR | Balladur | Minister für Kultur und Frankophonie |
Philippe Douste-Blazy | 18. Mai 1995 | 2. Juni 1997 | CDS, FD |
Juppe I Juppe II |
Titulatur Kultur |
Catherine Trautmann | 4. Juni 1997 | 27. März 2000 | PS | Jospin | seitdem immer Titulatur Kultur und Kommunikation |
Catherine Tasca | 27. März 2000 | 6. Mai 2002 | PS | Jospin | |
Jean-Jacques Aillagon | 7. Mai 2002 | 30. März 2004 | UMP |
Raffarin I Raffarin II |
|
Renaud Donnedieu de Vabres | 31. März 2004 | 15. Mai 2007 | UMP |
Raffarin III de Villepin |
|
Christine Albanel | 18. Mai 2007 | 23. Juni 2009 | UMP |
Fillon I Fillon II |
|
Frédéric Mitterrand | 23. Juni 2009 | 10. Mai 2012 | parteilos |
Fillon II Fillon III |
|
Aurélie Filippetti | 16. Mai 2012 | 25. August 2014 | Parti socialiste |
Ayrault I Ayrault II Valls I |
|
Fleur Pellerin | 26. August 2014 | 11. Februar 2016 | Parti socialiste | Valls II | |
Audrey Azoulay | 11. Februar 2016 | 17. Mai 2017 | parteilos |
Valls II Cazeneuve |
|
Françoise Nyssen | 15. Mai 2017 | amtierend | parteilos | Kabinett Philippe |
Koordinaten: 48° 51′ 48″ N, 2° 20′ 13″ O